26. Juni 2017
Die beste Methode herauszufinden wie ein Astronom eigentlich arbeitet, ist selbst zu beobachten. Und das kann man sogar tagsüber, mit Hilfe über das Internet ferngesteuerter Teleskope. So auch am 27. April, dem diesjährigen Girls' Day. Dies ist ein deutschlandweiter Zukunftstag speziell für Mädchen, um Berufe, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind, kennenzulernen.
Den 16 Schülerinnen, die dieses Jahr am Girls'Day am Haus der Astronomie, dem Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit und Didaktik der Astronomie in Heidelberg, teilgenommen haben, bot sich genau diese Möglichkeit. Sie beobachteten offene Sternhaufen innerhalb der Milchstraße. Offene Sternhaufen sind Ansammlungen meist einiger hundert relativ junger Sterne, welche praktisch gleichzeitig aus derselben Molekülwolke entstanden sind. Diese Objekte bieten daher einen wichtigen Einblick in die Sternentstehung in unserer Galaxie. Umgeben sind die Sternhaufen von Wasserstoffgas, der auf den beobachteten Bildern deutlich sichtbar als roter Nebel in Erscheinung tritt. Unterstützt wurden die Schülerinnen an diesem Tag von den Mitarbeitern der Öffentlichkeitsarbeit des Sonderforschungsbereichs SFB 881 „Das Milchstraßensystem“.
Für ihre Beobachtungen konnten die Mädchen die 40cm und 1m Teleskope am Siding Spring Observatorium in NSW, Australien nutzen. Die Teleskope werden durch das Las Cumbres Observatory (LCO) Netzwerk betrieben und durch eine Kollaboration mit dem Haus der Astronomie für die Beobachtungen zugänglich gemacht. LCO ist eine gemeinnützige Organisation, die sich zur Aufgabe gemacht hat, ein weltweites Netzwerk an fernsteuerbaren Teleskopen sowohl für die wissenschaftliche Nutzung als auch zu Ausbildungszwecken zur Verfügung zu stellen.
Nachdem die Teilnehmerinnen ein Objekt gewählt und dessen genaue Lage am Himmel über Australien ermittelt hatten, wurde ein Beobachtungsantrag übermittelt. Anschließend nutzen die Mädchen eine passende Software, um aus den Einzelaufnahmen ihre eigenen Farbbilder zu erstellen. Dabei entstanden jeweils realistische Aufnahmen der beobachteten Sternhaufen wie auch sehr farbenfrohe Bilder.
SFB-Wissenschaftlerin Clio Bertelli Motta verteidigte erfolgreich ihre Doktorarbeit zum Thema: "Auswirkungen der Sternentwicklung auf die chemische Zusammensetzung der Oberfläche von Sternen anhand des offenen Sternhaufens M67"
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Dr. Renate Hubele
Öffentlichkeitsarbeit
Sonderforschungsbereich SFB 881 "Das Milchstraßensystem"
Tel: 06221 528-291
hubele(at)hda-hd.de